In Beitrag 22 der 30-Days Bookchallenge wird die Frage gestellt, welches Buch mir Alpträume beschert hat.

Da musste ich gar nicht lange überlegen, es gibt gleich zwei.

Zum einen war das

„Hiroshima – Menschen nach dem Atomkrieg“ von Elke und Jannes K. Tashiro.

Hiroshima - Menschen nach dem Atomkrieg“ (Tashiro Elke Tashiro ...

Anfang der 1980iger, ich war etwa 16, wurde meine Mutter, die damals oft Texte für Student*innen oder Autor*innen abtippte und/oder Korrektur las, von Frau Tashiro gebeten, sich des o.a. Manuskriptes anzunehmen. Aus dieser eher zufälligen Zusammenarbeit entstand eine lebenslange Freundschaft. Ich weiss nicht mehr, ob ich das Buch in der Rohfassung schon in die Finger bekam, ist auch nicht wichtig, ich las es jedenfalls. Und es hat mich ungeheuer stark beeindruckt.

Das Buch kam schliesslich im dtv Verlag heraus, der Untertitel lautete: „Zeugnisse, Berichte, Folgerungen“. Genau diese Zeugnisberichte von Zeitzeugen waren es, die mir wortwörtlich schlimme Träume bereiteten.

 

Das zweite Buch der schlechten Träume ist

Macht ohne Moral – Eine Dokumentation über die SS“ von Reimund Schnabel.

Es handelt sich hier um eine 1957 erstmalig erschienene Sammlung von Dokumenten aus den Archiven der SS, wie z.B. Transportlisten der Deportationen in die Konzentrationslager, Auflistungen über die Verpflegung der Häftlinge, dazugehörige Korrespondenz, in der darüber entschieden wird, ob man die Verpflegung noch reduzieren kann. Es gibt geheime Verordnungen verschiedenster Art, z.B. darüber, wie die Verteilung der Besitztümer der Verschleppten zu geschehen hat.

Man liest verstörend detailgetreue Berichte von überlebenden Betroffenen über medizinische Experimente, denen die ebenso detailgetreue Dokumentationen der Ärzte über diese Versuche gegenüber gestellt werden.

Alles das wird dem Leser/der Leserin auf 580 Seiten im Wesentlichen kommentarlos präsentiert. Es gibt aber, soweit ich mich erinnere, eine ausführliche Sammlung von Quellenangaben und Verweisen.

Ein wahrhaft schreckliches Buch.

Über schreckliche Dinge, die leider wirklich geschehen sind.