Vor einigen Jahren erstellte ich auf diesem Kanal einen Beitrag mit dem Titel „Nicht nur weil Weihnachten ist“. In jenem erging ich mich über die Leistungen, die mein Körper so im Laufe unseres gemeinsamen Lebens für mich erbracht hat. Voller Lob und Dankbarkeit berichtete ich, dass ich keine Allergien hätte, keine Knie- Hüft- Rückenleiden, noch alle Zähne, keine Medikamentenunverträglichkeiten, keine Schwangerschaftsstreifen, nie Gewichtsprobleme.

Mit einem Wort, der Text war eine einzige Lobeshymne.

Das Unangenehmste, was ich seit einigen Jahren zu beklagen hatte, waren sehr starke, sehr schmerzhafte Monatsblutungen. Aber das nahm ich einigermassen gelassen, denn irgendwann hört das ja von alleine auf.

Und dann wird alles gut.

Ja, denkste. Denkste! DENKSTE!!!!

Vor 3 Monaten hörte „DAS“ nun auf, statistisch betrachtet bin ich genau im Zeitplan.

Halleluja!

Ich freute mich wie Bolle. Kennen Sie Bolle? Ich auch nicht, das sagt man so in Berlin, „sich wie Bolle freuen“. Es gibt ein Lied „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten“, da heisst es im Refain „aber dennoch hat sich Bolle janz köstlich amüsiert“

Amüsiert war auch ich, wenn ich über Wechseljahresbeschwerden las. Ich hatte davor keine Angst, nein, mehr noch, ich rechnete nicht einmal damit. Mein Super-Helden-Körper würde mir nicht in den Rücken fallen.

Hitzewallungen? Lächerlich. Das bisschen schwitzen kann doch nicht so schlimm sein. Es ist der Lauf der Natur.

Wissen Sie was? Die Natur ist eine echte Bitch.

Ich frage mich, was das Schwitzen soll. Kann sich der Körper nicht ohne Schwitzen hormonell umstellen? Und warum braucht er für den Prozess eigentlich so lange? Es heisst nicht ohne Grund WechselJAHRE.

Wollen Sie meine Theorie dazu wissen: Die Frau ist noch in der Entwicklungsphase, evolutionär betrachtet. Wenn wir endlich fertig konstruiert sind, meine Damen, dann werden wir endgültig die Weltherrschaft übernehmen.

Bis dahin bluten und schwitzen wir eben.


Dies ist ein Text für das Projekt abc Etüden. Das Original, erfunden von Ludwig Zeidler, sah vor, eine shortest short story, bestehend aus höchstens zehn Sätzen zu basteln, in denen drei vorgegebene Wörter vorkommen müssen. Letztere Regel besteht nach wie vor, allerdings gilt nicht mehr die Zehn-Sätze Regel. Vielmehr gibt es nun eine 300 Wörter-Grenze.

Aber lest besser selbst bei Christiane nach, sie kümmert sich um alles Organisatorische und gestaltet zudem die Beitragsbilder, die wir verwenden dürfen, aber nicht müssen, vielen lieben Dank 🙂 Wir anderen müssen nur noch schreiben, und zwar alle zwei Wochen mit neuen Wörtern, die aktuelle Wortspende kommt von Gerhard