Herzlich willkommen zu Beitrag Nummer 6 der 30-Days Book Challenge, in dem ein Buch vorgestellt werden soll, dessen Titel mehr als vier Wörter hat.

Komischerweise war das erste Werk, das mir eingefallen ist „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Das habe ich aber nach 50 Seiten oder weniger abgebrochen, das erschien mir ein wenig zu gewollt lustig.

Als nächstes dachte ich an „Ein Mann will nach oben“ von Hans Fallada, wieder mal ein Buch, auf das ich durch die grossartige Fernsehserie aus den Siebzigern aufmerksam wurde. Schon aufgefallen? Diese Frau hier hat früher viel ferngesehen – zum Glück aber noch mehr gelesen, und oft bedingte das eine das andere und trug gleichermassen zu ihrer Bildung bei 😉

„Ein Mann will nach oben“ ist ein Roman, den ich mehrmals gelesen habe, gibt es diese Kategorie eigentlich in der Challenge? Ein Buch, das du mehrfach gelesen hast? Wenn nicht, schade eigentlich. Ich würde sie einführen, und dafür die mit dem grünen Cover weglassen 😉

Aber dann entschied ich mich doch für:

„Beim nächsten Mann wird alles anders“ von Eva Heller

Das Buch, in den 80igern erschienen, ist ein Klassiker der heiteren, leichten sogenannten Frauenliteratur – möchte man meinen. Eine Kategorie, die ich übrigens nicht mag, aber es gibt Ausnahmen – dazu mehr später in der Challenge ;-).

Aber „Beim nächsten Mann wird alles anders“ gehört nur auf den ersten Blick in diese Schublade. Eva Heller nimmt darin die alternative Studentenszene der Achtziger Jahre aufs Korn, indem sie deren (pseudo)intellektuelles Geschwafel gekonnt überzeichnet.

Im Mittelpunkt des Romans steht Constanze, die sich am Anfang der Handlung spontan von ihrem Freund trennt. Das kann doch noch nicht alles gewesen sein, denkt sie sich. Und ausserdem ist ihr Dozent Gottfried Schachtschnabel sowieso viel interessanter. Vor allem ist er viel intellektueller als ihr Freund. Also stopft sie sich Hegels „Phänomenologie des Geistes“ so in die Tasche, dass man den Titel lesen kann und begibt sich auf Eroberungsmission. Wird Gottfried Schachtschnabel anbeissen?

Das verrat ich nicht, müsst ihr selber herausfinden. Ggf auch mit Hilfe des Films, der nach dem Buch gedreht wurde, und der, wie ich finde, fast ebenso gut ist.

Dieses Buch, das auch in die Kategorie der mehrfach gelesenen gehört, wurde mir vor mehr als 30 Jahren geschenkt, und zwar, und das finde ich witzig, von einer Bekannten, die zu genau der Sorte Mensch gehörte, die Eva Heller in ihrem Roman karikiert. Sollte diese Bekannte etwa zu einer gesunden Portion Selbstironie fähig gewesen sein? Nein, ich denke, sie sah sich einfach nicht betroffen 😉

 

 


 

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