Heute kommt verspätet – ich wusste, ich werde das tägliche Veröffentlichen nicht lange durchhalten 😉 – Beitrag 14 der 30-Days Bookchallenge
Das Thema: Eine Buchreihe, die du komplett gelesen hast.
Da gibt es einige Kinder- und Jugendreihen natürlich, selbstverständlich Harry Potter, und noch die eine oder andere. Aber mindestens genau so viele habe ich abgebrochen, weil sie irgendwann langweilig wurden, oder, wie im Fall der „Ostfriesen“-Krimis von Klaus-Peter-Wolf, allzu gekünstelt witzig und etwas zu sehr an den Haaren herbei gezogen zu wirken begannen. Ich bitte euch, wieviele Morde können – bei allem Wohlwollen und unter Berücksichtigung aller künstlerischer Freiheit, die es gibt – in einem kleinen Ferienort wie Norden schon geschehen, dass pro Jahr mindestens ein neuer Roman erscheint? Nichtsdestotrotz, die Reihe ist schon unterhaltsam, Genre leichtfüssiger Krimi mit Lokalkolorit. So viel davon, dass es eine Menge der Nebenfiguren auch im wirklichen Leben gibt, und ebenso eine ganze Anzahl der in den Büchern erwähnten Läden, Unternehmen, Gaststätten samt deren Betreiber*innen. Der Autor, Wahlostfriese, liebt sein Setting und seine Figuren auch, das merkt man 🙂
Aber hierauf wollte ich gar nicht hinaus, denn die Aufgabe lautet ja nicht, schreibe über eine Reihe, die du abgebrochen hast. Allerdings, selbst wenn ich sie nicht abgebrochen hätte – sie ist ja noch längst nicht beendet. Ich wette, Klaus-Peter Wolf schreibt über seine Nordener Ermittler, bis er keinen Stift mehr halten kann. Also kann niemand die Reihe komplett gelesen haben, ich labere hier völlig am Thema vorbei.
Diese Reihe hier ist hingegen unzweifelhaft beendet, ich habe sie komplett gelesen, und sie besteht aus drei Bänden. Drei sind eine Reihe, oder? Ja, ich denke, ab drei Bänden kann man es eine Reihe nennen.
Es handelt sich um die sogenannte
„Louisiana-Trilogie“ von Gwen Bristow
Erschienen sind die Romane zwischen 1937 und 1940, die Einzeltitel lauten in chronologischer Reihenfolge „Tiefer Süden“, „Die noble Strasse“, „Am Ufer des Ruhmes“ und erzählen über mehrere Generationen die Geschichte einer englischen Familie aus dem Nordosten der späteren USA, die die Gelegenheit ergreift, im „tiefen Süden“ ein neues Leben zu beginnen. Der Vater hatte, da er im Kolonialkrieg gekämpft hatte, vom englischen König Land zugesprochen bekommen. Im Laufe der Generationen wird diese ehemals einfache bescheidene Familie zum Pflanzeradel gehören. Gleich im ersten Band entsteht eine ungewöhnliche Verbindung zwischen der Familie und den „poor white trash“ genannten Menschen, die sich in den Städten durchschlagen, als sich der Sohn des Hause in eine junge Spanierin verliebt, die er in der Stadt zufällig trifft. Sie gibt vor, die Tochter eines kubanischen Grossgrundbesitzers zu sein, er glaubt ihr und heiratet sie. Der Schwindel fliegt auf, sie wird aus dem Haus gejagt, hat ihrem Mann vorher aber noch einen Sohn geboren, den sie natürlich nicht mitnehmen darf. Sie schafft es, nicht vor die Hunde zu gehen, sondern gründet in der Stadt eine neue Familie, so dass hier der andere wichtige Handlungsstrang entsteht, der die beiden Familien im dritten Teil wieder zusammen führen wird.
Die Romane erzählen mit Tiefe, und sehr dicht, warmherzig und spannend von den Menschen, um die es geht und geben, wie ich finde, darüberhinaus einen interessanten Einblick in die Geschichte Louisianas, vor allem im ersten Teil, der 1776 beginnt und etwa 1810 endet – ich weiss es nicht mehr genau, ich rechne es danach, wie alt die Protagonisten am Ende der Handlung in etwa sind. Während dieser Zeit hatten in Lousiana abwechselnd die Franzosen, die Spanier und die Engländer das Sagen. Band zwei spielt während des amerikanischen Bürgerkrieges, der letzte Band dann Anfang des letzten Jahrhunderts.
Wir haben es hier also mit einer veritablen grossen Familiensaga des amerikanischen Südens zu tun, die sich hinter „Vom Winde verweht“ ganz sicher nicht verstecken muss.
P.S. Man muss die Bücher nicht in der korrekten chronologischen Reihenfolge lesen. Ich z.B. bin mit dem zweiten Band gestartet, ich wusste gar nicht, dass es einen ersten gibt. Also, falls ihr auf irgendeinem Flohmarkt über „Die noble Strasse“ oder „Am Ufer des Ruhmes“ stolpert, greift ruhig zu 🙂
Ich glaube „Tiefer Süden“ steht schon seit Jahrzehnten im Bücherschrank meiner Eltern. Von den Ostfriesenkrimis habe ich erst zwei gelesen – jetzt habe ich mit der Ostfriesenhölle angefangen.
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Ostfriesenhölle ist der aktuelle, oder? Ist das jetzt für dich der zweite oder schon der dritte? Ich hab sie mir halt „übergelesen“, aber empfehlen kann ich sie schon. Seine Lesungen sind auch immer Events, er ist echt ein Entertainer 😉
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der dritte… aber Ostfriesenhölle ist glaube ich schon der 13. oder 14. Band in dieser Reihe. Ich les die nur sporadisch
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Mensch, die hatte meine Mutter auch alle im Regal, ich bin sicher, dass ich die auch kenne. Nur anhand deiner Inhaltsangabe stehe ich gerade auf dem Schlauch und finde das eigentlich ziemlich amüsant. 😉
Von Gwen Bristow kenne ich noch „Kalifornische Sinfonie“, kennst du das zufällig auch? 😁
Liebe Grüße
Christiane 😁🌤️👍
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Hihi, das ist ja witzig. Klar kenn ich das auch, gefiel mir auch total. Ich entdeckte es zur selben Zeit wie den erwähnten zweiten Band aus der Louisiana Trilogie mit 16 im Bücherschrank meiner Tante, als ich bei ihr im Urlaub war und – Überraschung – nicht genug zu lesen dabei hatte 😜
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Ja, Überraschung 😉
Ich glaube, das habe ich sogar noch, muss mal schauen. Ach, schön, worauf man im Lauf dieser Challenge so alles stößt … 😉
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