Wir nähern uns dem Ende des ersten Drittels der 30-Days Bookchallenge
und widmen uns heute einem Buch aus meinem Lieblingsgenre.
Ich muss sagen, diese Aufgabenstellung fällt mir nicht leicht, denn im Grunde weigere ich mich, ein „Lieblingsgenre“ zu haben. Dann wäre ich doch einseitig interessiert, und wer will das schon sein 🙂
Aber natürlich mag man nicht alle Genres gleichermassen. Es gibt aber Phasen, in denen mag man das eine mehr, das andere weniger, oder man entdeckt (Lieblings)Genres erst später im Leben für sich.
Womit ich beim Thema wäre.
Ich habe noch bis vor etwa 15 Jahren fast nie Krimis gelesen. Auch Thriller, nach meiner persönlichen Definition auch Krimis, nur schlimmer, mit blutigeren Taten und böseren Tätern, mochte ich nicht. Inzwischen hat sich das aber grundlegend geändert, ich lese gern und oft Krimis und Thriller.
Was ich aber immer schon gerne beim Lesen getan habe, ist, mich zu gruseln. Ich mag also schon immer Gruselgeschichten und auch richtigen Horror verschmähe ich nicht. Stephen King hat mir manch schlaflose Nacht beschert, am schlimmsten ist seine Kurzgeschichte „Omi“, ich kann euch nur warnen.
Also gibt es heute eine Mischung aus beidem, und zwar eine Gruselgeschichte von einer meiner Lieblingskrimiautorinnen, Petra Hammesfahr. Ihre Romane sind „leise Psychothriller“, so habe ich es mal beschrieben, als ich eins ihrer Bücher im Rahmen des „Buchdates“ empfohlen habe. Die Geschichten sind fast immer böse – aber selten laut und reisserisch.
Natürlich sind viele ihrer Bücher auch verfilmt worden, dieses hier soweit ich weiss, jedoch nicht, was ich ausgesprochen schade finde:
Dieser Roman ist kein Psychothriller, aber ein echter Hammesfahr. Sie beschreibt in ihren Büchern oft die Abgründe in auf den ersten Blick glücklichen Familien, und das passiert auch hier.
Tom (der Ich-Erzähler) und seine Frau ziehen aufs Land, in ein Haus, das sie durch Zufall entdecken. Oder ist es Bestimmung? Denn es stellt sich heraus, dass Toms Schwiegermutter früher als Dienstmädchen in dem Haus gearbeitet hat. Welch seltsamer Zufall. Ebenso komisch wie die Stoffpuppe, die immer wieder irgendwo im Haus auftaucht. Nicht weniger merkwürdig ist auch das kleine Mädchen, das ihnen eines Tages quasi zuläuft. Man ahnt es, hier gibt es ein düsteres Familiengeheimnis zu entdecken.
Die Geschichte hat etwas Kitschiges mit dem alten Haus, mit der seltsamen Puppe, mit versteckten Räumen und verriegelten Verschlägen, deren Inhalt lieber verborgen bleiben möchte. Aber ich mochte gerade diese Mischung, dieses Mysteriöse, wo der Versuch scheitert, sich die Ereignisse logisch erklären zu wollen und Spannung a la Hammesfahr 🙂