Es geht weiter mit der 30 Days Book Challenge – Details gefällig? Bitte hier nachschauen.
Der heutige Beitrag widmet sich einem Buch mit einer Zahl im Titel. Und tatsächlich bleibe ich auch an Tag 3 beim Thema Drittes Reich und Kinder- und Jugendliteratur.
Ich beschrieb im ersten Beitrag, wie ich mit 11 Jahren das Tagebuch der Anne Frank entdeckte und von da an mein Interesse für die Thematik geweckt und durch meine Eltern gefördert und begleitet wurde. So kam es, dass meine Mutter mich mit dem Romanzyklus
„Die Kinder aus Nr 67“
bekannt machte.
„Die Kinder aus Nr 67“ ist eine neunbändige Romanreihe, die in der Hauptsache den Lebensweg dreier Kinder von 1931 bis 1949 zum Inhalt hat. Die Handlung beginnt in eben jenem Haus Nr 67 in Berlin. Im Mittelpunkt stehen Erwin und Paul, sowie das jüdische Mädchen Miriam. Sie sind am Anfang der Buchreihe etwa 10 Jahre alt und werden Freunde. Die Freundschaft wird jedoch bald überschattet durch die Hinwendung von Pauls Familie zu den Nationalsozialisten.
Im Verlauf der Handlung begleitet der/die Leser/in den Lebensweg der Kinder aus Nr 67, der sie auseinander und wieder zusammen führt und sich von Berlin über Frankreich, Schweden, England, die USA bis nach Südamerika erstreckt.
Die Autorin, Lisa Tetzner, ist selbst im Jahr 1933 aus Deutschland emigriert, ihr Ehemann musste als Kommunist die Verfolgung durch die Nazis befürchten.
Man kann die Buchreihe wahrscheinlich nicht als klassische Kinderliteratur bezeichnen, denn die Bücher gehen wirklich in die Tiefe, greifen verschiedene Betrachtungsweisen der damaligen Zeit auf und interpretieren die Geschehnisse unterschiedlich – je nachdem aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Klare Leseempfehlung auch für Erwachsene 😉
Erwähnt werden muss auch noch der Film, der im Jahr 1980 dazu in die Kinos kam „Die Kinder aus Nr 67 oder: Heil Hitler, ich hätt gern ’n paar Pferdeäppel“
Warum muss der erwähnt werden? Weil mir während meiner Überlegungen zu den ersten Punkten dieser Buch Challenge positiv auffällt, dass Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger so einiges in Schriftform, als Film oder Fernsehbeitrag zur Aufarbeitung der Zeit des Dritten Reiches – vor allem für Kinder und Jugendliche, erschienen ist.
Natürlich hat meine kinderbuchverrückte und geschichtsinteressierte Frau Mutter mich damals auch in den Film geschleppt – ich fand ihn grossartig 🙂
Für den Fall, dass jemand neugierig geworden ist und mehr wissen möchte: Auf der Seite KinderundJugendmedien gibt es einen sehr auführlichen Artikel über diese Buchreihe und Infos zu interessanter Sekundärliterar.
Wunderbar und immer wieder zu lesen.
Und beeindruckend wie früh, zum Teil noch während des Weltkrieges Lisa Tetzner diese klaren Bücher schrieb. Ich habe von meiner 1937 geborenen Mutter die Bände „Die Kinder auf der Insel“ und „Mirjam in Amerika “ übernommen, sie hatte sie schon als Jugendliche gehabt, dass es mehr Bände gibt, habe ich erst viel später begriffen, inzwischen stehen die beiden alten Bücher in einer Reihe mit den Taschenbuchausgaben der anderen Bände.
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Das finde ich sehr schön 😊
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Das ist es bei mir auch, ich war nur irgendwann übersättigt.
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Die Reihe ist toll, die habe ich auch mit Begeisterung gelesen. Unsere Eltern haben uns ziemlich zugeschüttet mit NS-Aufarbeitungs-Literatur, irgendwann konnte ich es nicht mehr ertragen, aber es waren gute Bücher, und im Nachhinein bin ich dankbar.
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Bei mir ist das auf fruchtbaren Boden gefallen 😊
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