Im Angesicht des Todes soll man mit sich und den Seinen ins Reine kommen, heisst es.
Ach was, ich sterbe noch nicht, auch wenn es schlecht aussieht, aber hey, vielleicht stirbst du ja sogar noch vor mir.
Du hättest zum Beispiel mit dem Flugzeug abstürzen können, auf dem Weg zurück von deiner Chinareise, die du extra meinetwegen früher abgebrochen hast.
So etwas wünsche ich dir jetzt nicht unbedingt, keine Sorge, aber ich habe nicht darum gebeten, dass du kommst und wieder mir und allen unter die Nase reibst, wie gut du doch bist, ach du bist ja so gut.
Kaum war ich auf der Welt, hatte sich unsere Mutter schon wieder schwängern lassen, tja, sie wollte wohl ein anderes Kind, nicht mich, oder wie soll ich mir diese Eile sonst erklären.
Nach dir kam dann auch nichts mehr, warum auch, denn du warst perfekt.
Alles konntest du besser, oder schneller als ich, hattest laufen gelernt, da konnte ich gerade erst krabbeln.
Und so zog sich das durch unser ganzes Leben, du bekamst alles, du schafftest alles, warst schöner, klüger, begabter, erfolgreicher, beliebter, und bei allem – so anständig, immer so gut, so ekelhaft gut.
Jetzt redest du auf mich ein, unter Tränen, und ich betrachte ein Ahornblatt, das Regen und Wind an die Scheibe geklebt haben, damit ich dir nicht zuhören muss, damit du mich nicht weich kriegst, denn ich will dein grosszügiges Geschenk nicht.
Ich will sie nicht, deine Niere.
Coole Geschichte!
Außerdem wäre da ein Award. Wenn du magst.
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Unglaublich gut geschrieben und du drückst so viel in diesen paar Sätzen aus. Toll. Liebe Grüße Marion
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Danke schön! War das Produkt einer schlaflosen Nacht. Muss ja auch mal zu was gut sein, wenn man nicht schlafen kann 😉
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Stimmt 😀
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Oh. Verdammt. Ich schließe mich dergl an: Die ist richtig gut.
Liebe Grüße
Christiane
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Danke dir 😊
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Du wirst immer besser. Das hier ist nicht nur technisch gut, sondern auch mehrschichtig.
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Danke dir für diese Einschätzung, freut mich sehr!
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So eine Story muss man erst einmal zustande bringen. In 10 Sätzen. Gut das es das Komma gibt. 😀
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Tatsächlich war ich schon nach 9 Sätzen fertig, ich war selbst überrascht. Nun muß man ja nicht zwingend alle zehn Sätze verbrauchen, aber ich hab dann trotzdem lieber ein Komma durch einen Punkt ersetzt 😉
Aber im Ernst, es erstaunt mich immer wieder, was man alles in zehn Sätzen erzählen kann.
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Nicht nur du, auch ich bin immer erstaunt was dabei alles rauskommen kann.
Bei dir ist es ja eine runde, abgeschlossene Geschichte.
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Eine sehr eindringliche Erzählung, in der so vieles mitschwingt, das sicher viele von uns kennen in der einen oder anderen Situation. Und perfekt der letzte Satz, der die Dramatik noch um Einiges steigert. Gefällt mir sehr gut.
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Danke sehr!
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Verdient!
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